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Cendrillon

Theater Nordhausen

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Jules Massenet - Cendrillon


Lucette, das fleißige Mädchen, das durch den Tod der Mutter und die zweite Heirat des Vaters ein Aschenputtel-Dasein fristen muss, wird im französischen Märchen "Cendrillon" von einer Fee belohnt. Auf dem Ball des Königs, auf den Lucette mit ihrer Hilfe, einem wunderschönen Ballkleid und verzauberten, gläsernen Pantoffeln gehen darf, verliebt sich der melancholische Prinz, der von allen Prinzessinnen des Landes begehrt wird, augenblicklich in sie. Als Lucette eilends um Mitternacht den Ball verlassen muss, da zur Geisterstunde jeglicher Zauber verfliegt, lässt sie aus Versehen einen Pantoffel zurück. Erneut mit Hilfe der Fee gelangen die beiden sich Liebenden wieder zusammen und der Prinz identifiziert seine Lucette anhand des gläsernen Pantoffels und heiratet sie aus ihrem tristen Leben heraus.

Die Musik Massenets bedient die Märchenhandlung und entführt uns mit barocken und galanten Klängen in die höfische Welt. Üppige spätromantische Orchesterfarben lassen die übernatürliche Feenwelt entstehen, in der wie selbstverständlich die Fee mit unglaublichen Koloraturen glänzt. Darüber hinaus charakterisiert die Musik aber auch Wesenszüge von Personen, wie Cendrillon, dem Aschenbrödel.

Doch Massenets Märchenadaption "Cendrillon" ist genauso, - wie alle guten Märchen-, nicht nur der ansprechenden Musik wegen auch ein Werk für Erwachsene. Jeder wird sich daran erfreuen, dass Lucette ihren Weg aus der Asche an die Seite des Prinzen nehmen kann. Doch wie meinen Massenet und Cain das? Appellieren sie aufklärerisch an die Gerechtigkeit? Wird braves Erfüllen gestellter Anforderung je belohnt? Oder doch nur von Feen? Wo wäre die Feenwelt heute zu suchen?

 

Musikalische Leitung: Michael Helmrath

Inszenierung: Anette Leistenschneider

Bühne & Kostüme: Andreas Becker

Dramaturgie: Anja Eisner





Premiere: 25. Januar 2019






Presse:


…„ Märchenhaft auch als Wertungskategorie ist die Ausstattung von Andreas Becker, dem wie der Nordhauser Operndirektorin Anette Leistenschneider die eindeutige zeitliche Fixierung schnuppe ist. Das wird zum kleinen Dekorationswunder: Der beträchtliche Aufwand an Textilien bleibt trotz der in einem kleinen Theater gefährlich desillusionierenden Nähe von Zuschauer und Bühne absolut geschmacksicher. Hier folgt man dem neuen Trend, (progressive) Frauen- und (vormoderne) Männerfiguren in Kostüme unterschiedlicher Epochen zu verpacken. Auch drückt man sich nicht vor der langen Ballettmusik beim Ball des Prinzen Charmant. Diesen zerren die Höflinge vom Kinderroller und wuchten ihn auf den Thron, auf dem er die anrückende Damen-Parade mit Desinteresse erduldet. Unter den Anwärtern auf seine Hand ist sogar der böse Ritter Blaubart: Rüschen, Perücken und den glatzköpfige König (Philipp Franke) mit verrutschtem Krönchen gestaltet Andreas Becker als liebevolle Kopien der Illustrationen von Gustav Doré zu den Märchen von Charles Perrault."...


Deutsche Bühne, 26. Januar 2019

 

 

..."Leicht und locker und ein Rausch in Farben und Kostümen, dazu ein großer Sack witziger Ideen. So präsentiert sich Anette Leistenschneiders Inszenierung von "Cendrillon" am Theater Nordhausen. Das Publikum an der Premiere am Freitag war verzaubert. (...) Während die deutsche Märchenversion im sozialen Niemandsland verbleibt, treffen Anette Leistenschneider und ihr Ausstatter Andreas Becker eine eindeutige Festlegung. Sie machen ein Schuhmanufaktur zum Ort der Handlung und verlagern das Intrigenspiel damit in die gutbürgerliche Etage. Als der Vorhang aufgeht, geht das erste Ahhhh durchs Publikum. Das Bühnenbild von Andreas Becker ist eine Augenweide: eine Werkstatt, die funktioniert, aber im Detail zeigt, dass sie auch schon bessere Tage gesehen hat. Sie liegt irgendwo zwischen dem 19. Jahrhundert und den 50er-Jahren. Alles in wunderbaren Bonbon-Farben, als ob die Träume kleiner Mädchen wahr geworden sind. Aber es ist kein Schauspielverhinderungsbühnenbild. Es ist reichlich Raum, damit sich ein munteres Spiel entwickeln kann. Leistenschneider kann den Ideenreichtum von Becker bestens nutzen. Dass Becker auch einfacher kann und trotzdem verzaubert, beweist er im dritten Akt. Dunkelheit und viele kleine Lichter entwickeln ihre Magie und nehmen das Publikum mit an einen verwunschenen Ort. (...) Cendrillon ist eine Ausstattungsoper im besten Sinne. Das opulente Bühnenbild wird ergänzt durch einen Rausch an Farben und Falten, Rüschen und Pailletten. Gekrönt wird die Ausstattung durch aberwitzige Frisuren. Was Carolin Schumann als Stiefschwester Dorothée da als Haarpracht mit sich rumträgt, ist schon preisverdächtig. Dabei geht die Farborgie quer durch die Jahrhunderte. Chanel trifft auf Rokoko und Biedermeier auf Rock'n Roll. Dazu ist diese Aufführung gespickt mit Hunderten von witzigen Einfällen, die dann doch ein Ganzes ergeben."...

 

 

Harzerkritiker, 28.Januar 2019

 

 

 

..."Vollkommen märchenhaft, wie aus einem Traumreich, hat Anette Leistenschneider Jules Massenets selten gespielte "Cendrillon" inszeniert. (...) - Michael Helmrath (...) gewährt mit subtil gewebter Melodik ein solid tragfähiges Fundament für das Bühnengeschehen. Das freilich raubt uns den Atem. (...) Für ein optisches Äquivalent zur immerfort sehnsüchtig sehrenden Glücksillusion der Massenetschen Musik sorgen Operndirektorin Anette Leistenschneider und ihr Ausstatter Andreas Becker. Sie verlegen den Ort des Geschehens in eine bonbonbunte Schuhmanufaktur, sie schenken der Fee Rollschuhe, dem Prinzen indes einen Roller - und der herzhaften, mit Komik durchsetzten Aktion somit allzeit Bewegung. Magische Momente, durch Musik und Lichtregie evoziert, durchziehen den Abend wie eine Perlenschnur. Den soziologischen Subtext des Märchens, das bei Massenet trotz anderer Quelle nur unwesentlich von der Lesart der Grimm-Brüder abweicht, hat das Regieteam allerdings kaum elaboriert. Denn die Belle Époque scheidet die pompös vergnügunssüchtige Welt der Nouveaux-Riches im aufsteigenden Bürgertum von dem bröckelnden Glanz eines eifersüchtigen Kleinadels. Für diesen Gegensatz bildet Pandolf- im ersten Bild unbehost, mit Liebestötern und Strumpfhaltern - so wie seine Madame mit barock überkandidelter Haarpracht in der Patchwork-Familie ein schlagendes Beispiel. Eine Entsprechung findet man bei den drei Tüchtern, wobei Cendrillons Stiefschwestern zu jener Sorte heiratswütig-verzweifelter Frauen gehören, die mit ihren Reizen nicht geizen. Der König (Philipp Franke) und seine Hofschranzen (Yavor Genchev, Rastislav Lalinský, Marian Kalus) erscheinen als Karikaturen ihrer selbst. - Wie märchenhaft wäre da die eheliche Verbindung der unterprivilegierten Bürgertochter mit dem verträumt melancholischen Thronfolger? Jules Massenet war sich dessen bewusst und löst das Spiel am Ende als Illusion auf. - Wir hingegen ignorieren diese Volte und erfreuen uns eines wahrlich verzaubernden Abends in den opulenten Gefilden französischer Romantik. Unglaublich - zwick mich! - es war in Nordhausen. Und nicht enden wollte der Beifall."...

 

Thüringer Allgemeine, 28. Januar 2019

 

 

 











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